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Archenhold-Sternwarte

 

Die Chronik des Riesenfernrohrs von 1896

 
1.Mai 1976
Am 1. Mai 1976 sind seit der Gründung der Archenhold-Sternwarte 80 Jahre vergangen. Das Gründungsdatum fällt zusammen mit der Eröffnung der Berliner Gewerbeausstellung von 1896 im Treptower Park. Zu diesem Zeitpunkt wurde die bis dahin von F.S.Archenhold (1861-1931) betreute Grunewald-Sternwarte, die der Aufsicht der Kgl. Sternwarte in Berlin unter der Leitung von Prof. Wilhelm Foerster (1838-1921) unterstand, nach Treptow verlegt, um hier den Kern der neuen Treptow-Sternwarte zu bilden, die mit einem Riesenfernrohr ausgestattet sein sollte. Zur Durchsetzung dieser Ideen war damals ein besonderes Komitee gegründet worden, von dem im Sommer 1895 die Herstellung des Fernrohrs in Auftrag gegeben wurde. Die Glasscheiben für das Objektiv wurden bei Schott&Gen. in Jena, der optische Schliff und damit die eigentliche Herstellung des Objektivs bei C.A.Steinheil in München und die Fertigung der Montierung bei der Maschinenfabrik C.Hoppe in Berlin bestellt. Alle hierzu gehöhrigen Dokumente sind veröffentlicht und daher leicht einzusehen. Um Die 1896 hinsichtlich der Fertigstellung des Großen Fernrohrs bestehende Schwierigkeiten noch einmal deutlich zu machen, lassen wir in den sich anschließenden Abschnitten I-XXXI wörtliche Auszüge aus "Offizielle Ausstellungsnachrichten, Organ der Berliner Gewerbeausstellung 1896" folgen, die vom 1. Februar 1896 an wöchentlich und ab 1.Mai 1896 täglich erschienen. Die einzelnen Abschnitte sind durchweg journalistisch aufbereitet und waren für einen großen Leserkreis bestimmt; sie wurden deshalb auch unverändert gelassen, trotz mancher stilistischer Unzulänglichkeiten. Sie machen aber deutlich, daß statt des ursprünglich von F.S.Archenhold geplanten 44zölligen Spiegelteleskops am Ende nur der 70-cm-Refraktor (wirksame Objektivöffnung = 68 cm) zu realisieren war. Wesentlich bleibt, Daß Fernrofr und Sternwarte nach Ende der Ausstellung (Oktober 1896) erhalten blieben und die Grundlage bildeten für den 1909 mit Hilfe der Berliner Gewerkschaften vollendeten Neubau der Treptow-Sternwarte, aus der durch den Wandel einer bewegten Geschichte die heutige Archenhold-Sternwarte hervorging, deren Ausstattung aus einer ebenfalls vorliegenden eingehenden Beschreibung zu entnehmen ist.
22.Februar 1896
Ein Riesenfernrohr wird sich auf der Ausstellung befinden, welches nach der Idee und den Angaben des Astronomen der grunewald-Sternwarte, Herrn Archenhold, erbaut wird. Der Unterbau für dieses Riesenfernrohr wird im östlichen Teile der Ausstellung, nördlich vom Theater "Alt-Berlin", errichtet.Den Namen "Riesenfernrohr" wird es jedenfals verdienen, obgleich es im Objektiv und in den sonstigen Dimensionen nicht jene gewaltige Größe haben wird, die sein geistiger Urheber ursprünglich plante. Es wird immerhin das größte Fernrohr der Welt sein. Bekanntlich ist das größte in Deutschland existierende Fernrohr ein 18-Zöllwe. Es wird übertroffen von dem Refraktor in Pulkowo, dessen Objektiv 30 Zoll, während der Riesenrefraktor der Lick-Sternwarte in Kalifornien ein 38-Zöller ist. Das größte jetzt existierende Meisterwerk der Optik, ein 40-Zöller, besitzt seit zwei Jahren die Sternwarte bei Chicago. Die Berliner wewrden nun den Amerikanern, die sich in Riesendimesionen nicht genug tun können, überlegen sein, da das Fernrohr der Gewerbeaustellung ein Objektiv von 44 Zoll oder 110 Zentimeter haben wird. Eigentlich werden es zwei Fernrohre sein, nämlich der 44-Zöller mit kurzer Brennweite und ein 28-Zöller mit langer Brennweite. Wer die Fixsterne, die Planeten und den Mond wird bewundern wollen, wird sich schon mit dem 28-Zöller begnügen und damit trösten müssen, daß man durch ein Rohr von der respektablen Länge von 21 Meter blickt. Der 44-Zöller aber, dessen Rohr nur 6 Meter Länge erreichen wird, wird dafür um so besser die Betrachtung der Kometen mit ihren Kernen und Schweifen und der Nebelflecken ermöglichen. Das doppelte Riesenfernrohr wird den großen Vorzug besitzen, daß man damit jeden Punkt des Himmels betrachten und mit der größten erreichbaren Präzision der Bewegung der Gestirne wird folgen können. Ein nicht minder großer Vorzug ist die besondere Eigenart dieses Doppel-Riesenfernrohrs, die darin besteht, daß der Kuppelbau wegfällt. Bei großen Fernrohren nämlich erfordern der Kuppelbau und seine Mechanik alleine etwa 90 Prozent der Kosten, während nur 10 Prozent auf die Optik entfallen. Das Zustandekommen des Riesenfernrohrs der Berliner Gewerbeausstellung wurde deshalb ermöglicht, weil man die ungeheuren Kosten für den Kuppelbau ersparen konnte. Dieser wird durch eine Schutzhülle aus Eisenblech ersetzt, in der sich die Fernrohre befinden.
Bilder von damals
     
Sternwarte   Sternwarte
     
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Bilder von heute ( ©Klaus Klein )
     
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Quelle www.heimatmuseum-treptow.de
Förderverein Museum Treptow e.V.
Buch "Johannisthal in Berlin", Autor Bernd Rompf u.a.
Buch "Alt-Treptow", Autorin Helga Pett
Buch "Baumschulenweg/Plänterwald in Berlin", Autor Georg Türke
Buch "Treptows vergangene Pracht", Autor Georg Türke
Wikipedia
 
     


 


 


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