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Landmaschinenfabrik / Omnibusdepot/Arena Berlin

 

1849 1849 hatte Carl Beermann die erste Landmaschinenfabrik Deutschlands als offene Handelsgesellschaft gegründet.
Die Fabrik in der Eichenstraße wurde um 1872 durch seine Söhne Hermann und Georg Beermann weitergeführt - beide Kommerzianräte und geschätzte Berater der Gemeindeverwaltung. Nach dem Tod zerbrach das Unternehmen, das sie mehr als 40 Jahre geleitet hatten.
Im Sommer 1925 erwarb die wagenbauwerke GmbH das Grundstück der Maschinenbaufirmer Beermann im Schlesischen Busch, heißt es in einer Chronick zur Betriebsgeschichte, die im DDR-Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe/VEB Autotrans angefertigt wurde. Die Hauptwerkstatt für Fahrgestelle wurde im Mai 1925 aus dem Doppelhof Usedomer/Jasmunder Straße in den Shedbau auf dem Treptower Betriebshof verlegt. Die Shedhallen waren 1915 von Bruno Buch, einem bekanten Berliner Industriearchitekten, für die Maschinenfabrik Berrmann errichtet worden. Mitte Juli 1927 begann nach Entwürfen des ebenfalls renomierten Berliner Architekten Franz Ahrens umfangreiche Neubauten auf dem Grundstück anstelle der nicht mehr verwendbaren Gießerei der Firma Beermann. Es enstand eine Großgarage mit völlig stützenloser Überdachung und ein angebautes mehrgeschössiges Gebäude für Verwaltung, werkstätten und Wohnungen.
Am 15.12.1928 konnte der Betrieb größtenteils aufgenommen werden, der innenausbau zog sich noch bis Juni 1928 hin.
Am 1.6.1928 umfasste der Betrieb der ABOAG 24 Stadtlinien mit einer Streckenlänge von 253 Kilometer, 6 Vorortlinien über 52 Kilometer und eine Eilstrecke über 11 Kilometer. Im Tagesdurchnitt wurden rund 100.000 Kilometer gefahren und 600.000 Personen befördert. 1928 besaß die ABOAG 580 Omnibusse. Von den 4340 Beschäftigten waren 1317 Kraftfahrer und 1235 Schaffner.
In einer Beilage zur Deutschen Bauzeitung vom 6.5.1931 wird ebenfals auf die herausragendn Leistungen von Franz Ahrens beim Bau der neuen Betriebshöfe für Kraftomnibusse der Berliner Verkehrs A.G. eingegangen und die Notwendigkeit des Baus der freitragenden Wagenhalle wie folgt begründet: " Der Kraftomnibusbetrieb der ehm.ABOAG /Algemeine Berliner Omnibus-Aktiengesellschaft), jetzt eingegliedert in die Berliner Verkehrs-A.-G.(B.V.G.), hat während der letzten Jahre derart an Umfang zugenommen, daß die erforderlichen Betriebshöfe gänzlich umgestaltet werden mußten. Die gewohnten Einrichtungen vom Pferdeomnibusbetrieb her erwiesen sich auf dauer als völlig unzureichend ... die notwendige schnelle Abwicklung des Verkehrs kann zur Durchführung gebracht werden, wenn der Bau großer Hallen durchgeführt wird ... Die Reinigungs- und Untersuchungsvorgänge sind streng rationalisiert. Für Arbeiten ist allein schon ein großer Raum notwendig ... Der Betriebsraum darf also, um eine leichte und schnelle Beweglichkeit der Wagen zu gewähleisten, keine Stützen haben. Wie der Grundriß des Betriebshofes in Treptow erkennen läßt, konnten Wekstätten und Revisionsplätze günstig zusammengelegt werden. Ebenso sind Ein- und Ausfahrt mit der Füllbrücke vereint. Sie ist hinter dem Hochhaus in die Halle eingebaut ... Die Länge der Halle beträgt 100 Meter, ihre Tiefe 70 Meter. Im Obergeschoß des Hochhauses befinden sich Werkstätten, Umkleide -und Brauseräume, ferner Büros, in den Geschossen darüber Wohnungen. Diese sind durch Laubengängen zu erreichen. Die Laubengänge sind hier gerechtfertigt, da weitere Treppen Störung im Werkstättenbetrieb bedeutet hätten"
Noch bis 1993 dienten die Hallen als Busdepot. Heute werden sie unter dem Namen "Arena Berlin" für Großveranstaltungen mit bis zu 9000 Zuschauern genutzt. 1995 machte eine Künstlergruppe um Falk Walter und Jakob Klaffke das Gelände zu einem neuen Kulturstandort in Berlin.
 
     
Quelle www.heimatmuseum-treptow.de
Förderverein Museum Treptow e.V.
Buch "Johannisthal in Berlin", Autor Bernd Rompf u.a.
Buch "Alt-Treptow", Autorin Helga Pett
Buch "Baumschulenweg/Plänterwald in Berlin", Autor Georg Türke
Buch "Treptows vergangene Pracht", Autor Georg Türke
Wikipedia